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Der Handel mit lebenden Krebstieren stammt aus dem Zeitalter vor der Tiefkühlung. Heute ist der Lebendhandel absolut unnötig - und zudem eine grosse Quälerei: Die scheuen und empfindsamen Tiere werden wochen- bis monatelang eng zusammengepackt, kühl gelagert und weit transportiert, bis sie meist bei lebendigem Leib und vollem Bewusstsein in heissem Wasser zutode gekocht werden.
Einzig akzeptabel ist die Betäubung und Tötung der Tiere rasch nach dem Fang. Nach den Recherchen des Vereins fair-fish erfüllt dies derzeit eine einzige Methode zuverlässig: die mit Strom arbeitende englische Crustastun-Anlage (mehr dazu im fish-facts 9 ). Der Markt verlangt freilich noch kaum nach derart getöteten Krebsen.
Um die vorhandene Lösung zu fördern, ruft der Verein fair-fish dazu auf, prinzipiell keine Krebstiere mehr zu kaufen oder zu essen - es sei denn, sie seien mit einem Zertifikat versehen, welches deren Betäubung und Tötung kurz nach dem Fang bestätigt. Wenn Handel und Gastronomie spüren, dass Kundinnen und Gäste nicht mehr mitmachen, werden sie ihre Lieferanten zwingen, eine Crustastun-Anlage oder eine vergleichbare Lösung zu installieren. Das Problem ist heute lösbar; aber offenbar muss es die Branche zuerst schmerzen, bevor sie's anpackt.
Beispiel Schweiz: Fischbranche mauert
Die Schweiz importiert jährlich etwa 350 Tonnen Hummern, Langusten und Krabben (Kurzschwanzkrebse), rund zwei Drittel davon lebend (Lebendimportanteile 2009: Hummer 71%, Langusten 91%, Krabben 40%). Die Verhältnisse in Deutschland und Österreich dürften ähnlich sein.
fair-fish hat Handel und Gastronomie in der Schweiz über ihren Einkauf von Krebstieren befragt und von ihnen wissen wollen, ob sie künftig am Fangort betäubte, getötete und tiefgefrorene Krebse kaufen würden.
Das Resultat ist weit schlimmer als befürchtet: Von 103 befragten Firmen haben lediglich 5 Stellung genommen: die Warenhauskette Globus, zwei Restaurants im Tessin, eines im Aargau und eines in Graubünden. Detailhandel, Fachhandel und Gastronomie im Land mit dem angeblich strengsten Tierschutzgesetz drücken sich um eine Antwort herum, weil sie ein sehr schlechtes Gewissen plagt.
Auch keine gefrorenen Krebse kaufen...
Tiefgefrorene Kebstiere sind keine sichere Alternative. Denn dass Krebse gefrostet gelagert und transportiert werden, sagt überhaupt nichts darüber aus, wie sie getötet wurden. Es könnte ihnen ähnlich ergangen sein wie den Fröschen, denen man bei lebendigem Leib die Schenkel ausriss. Oft werden die begehrten Hummerteile, Schwanz und Scheren, dem lebenden Tier einfach abgerissen und tiefgekühlt.
Wenn der Anteil der lebend in die Schweiz importierten Krebstiere tendenziell abnimmt (2006: 75%, 2009: 63%), ist das also nur bedingt eine positive Nachricht. Denn darüber, wann, wo und wie die gefroren importierten Krebse gestorben sind, gibt die Importstatistik keine Auskunft.
... und auch keine «High Pressure Lobsters»
Angeblich «tiergerecht» durch Hochdruck getötete Hummer, die in Deutschland und Österreich von einer Fischhandelskette angepriesen werden, kann der Verein fair-fish ebenfalls nicht empfehlen. Der Anbieter war nicht in der Lage, einfachste Frage zur Wirkung am Tier zu beantworten, und sein kanadischer Lieferant hat auf wiederholte Fragen gar nicht reagiert. Im Gegensatz zur wissenschaftlich gut untersuchten Betäubungs- und Tötungswirkung der Crustastun-Methode beruht bei «High Pressure» offenbar alles auf Glauben.
Stossend ist zudem, dass der deutsche Anbieter sich das Exklusivrecht für den Verkauf von «High Pressure Lobsters» gesichert hat. Sollte die Methode tatsächlich akzeptabel sein, könnte sie für die überwiegende Mehrheit der deutschen Nachfrage nicht einmal angewandt werden. Das riecht nach Marketing, nicht nach echter Problemlösung.

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