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Werbung von Skandi Foods, chinesischer Verarbeiter von Ocean Trawlers

Die zum norwegischen Konzern Three Towns Capital Ltd. gehörende Ocean Trawlers Ltd. ist ein grosser Player in der industriellen Fischerei. Sein Hauptquartier befindet sich in Hongkong, sein Hauptfanggebiet in der Barentssee (nördlich von Skandinaven und Westrussland), verarbeitet wird bei Skandi Foods in China und verkauft in Europa. OT ist der grösste  Lieferant von Kalbeljau und einer der grössten von Schellfisch aus der Barentssee und setzt insgesamt etwa 120'000 Tonnen Fisch pro Jahr um.

OT will nach eigenen Worten den «traditionell fragmentierten und ineffizienten Fischhandel zu einem modernen, weltweiten und kosteneffizienten Geschäft entwickeln». Dabei setzt das Unternehmen auf Sicherheit vor Profit, auf langfristige Partnerschaften, auf soziale Verantwortung – und jetzt auch auf ein MSC-Zertifikat für Nachhaltigkeit.

Zertifikat mit Auflagen

Die mit der Zertifizierung beauftragte Food Certification International (FCI) empfahl MSC Ende August 2010, das Zertifikat auszustellen – aber unter strengen Vorbehalten, die mit der Geschäftspolitik von OT zu tun haben. Das Zertifikat soll auschliesslich für 50'000 Tonnen Kabeljau und Schellfisch  aus der Barentssee gelten, die von 16 russischen Trawlers (Schleppnetzschiffe) gefangen und in bestimmten Häfen der EU, Norwegens und Russlands gelandet werden, welche die Rückverfolgbarkeit der Fänge garantieren können (überwacht von der North East Atlantic Fisheries Commission NEAFC). Zudem dürfen die Fische nur an Unternehmen verkauft werfen, welche ihrerseits über eine von MSC anerkannte Kontrolle der Rückverfolgbarkeit  verfügen. Damit soll verhindert werden, dass Fische ausserhalb der erlaubten Quoten gefischt und mit MSC «vergoldet» werden. OT wird im übrigen weiterhin als «Transshipper»  nicht-zertifizierte Produkte über den Globus verschieben.

Industrielle Fischerei dank Zertifikat nachhaltig?

2006 hatte OT im Zentrum von Untersuchungen über illegale Fischerei in der Barentssee gestanden, zitierte die norwegische Fischereibehörde vor Gericht, welche sich schliesslich für ihren Verdacht entschuldigen musste. Das Branchenblatt Intrafish sieht das MSC-Zertifikat als «Aufmöbelung» für das noch immer angeschlagene Image von OT.

Die Zertifizierung von OT ist ein gutes Beispiel für die heikle Quadratur des Kreises, welche MSC versucht. Die Strenge des Zertifierers FCI kann nur begrüsst werden. Aber ob ein ganz auf industrielle Logik ausgerichtetes Fischereiunternehmen dank Zertifizierung einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Schonung der Fischbestände und der Meere leisten wird, bleibt vorerst unbewiesen. Die Erschöpfung vieler Fischbestände ist das Resultat industrieller Fischerei, deren Abschaffung wohl direkter und günstiger zur Lösung der Probleme führen würde.

Quellen: www.oceantrawlers.com , www.intrafish.com

Hintergrund zu MSC: http://www.fair-fish.ch/wissen/richtlinien/index3.html

https://flattr.com/profile/billo

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