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Fischer: Stiefkinder des Fairen Handels


Die Umsätze im Fairen Handel nehmen stetig zu. Das sichert mehr Menschen in Landwirtschaft und Verarbeitung im Weltsüden bessere Einkommen und Arbeitsbedingungen. Doch die Fischer und ihre Familien gehen dabei noch immer leer aus. Und dies, obwohl Fisch eines der wichtigten Exportprodukte des Weltsüdens ist. Der Verein fair-fish fordert den Handel auf, sich endlich aktiv für faire Handelsbeziehungen mit den Fischern im Weltsüden zu engagieren.


Die Entwicklungsländer exportieren jährlich Fisch im Wert von 24 Milliarden Dollar. Im Vergleich dazu nehmen sich jene Nahrungsexporte, in welchen sich der Faire Handel bisher etablieren konnte, geradezu bescheiden aus: Kaffee 12 Mia $, Bananen und Kakao je 3.5 Mia $, Fleisch 3 Mia $, Tee und Zucker je 2 Mia $ und Reis 1 Mia $. Auch für einen Fairen Handel mit Fisch gäbe es dank dem Verein fair-fish Kriterien - es fehlt schlicht am Willen, sie anzuwenden.

Die Industrieländer haben wegen ihres hohen Fischkonsums von 28.7 kg pro Kopf und Jahr (doppelt so hoch wie in den Entwicklungsländern) zuerst ihre eigenen Fischbestände dezimiert und importieren nun mehr und mehr Fisch. Bereits die Hälfte aller Fischimporte stammen aus Entwicklungsländern - mit verhehrenden Folgen für deren Fischbestände, Fischer und Bevölkerung.

97 Prozent der in Fischerei, Verarbeitung und Handel beschäftigten Menschen leben im Weltsüden. 90 Prozent von ihnen leben von der kleinen, handwerklichen Fischerei, welche schlecht gerüstet ist, der industriellen Logik des internationalen Fischhandels Paroli zu bieten. Zudem werden die kleinen Fischer kaum gefördert von ihren eigenen Regierungen, welche die Fanggründe an grosse Fischereien aus dem Norden verhökern. Im besten Fall dürfen die kleinen Fischer den Importeuren aus dem Norden zu unfairen Preisen zudienen, im schlechtesten Fall fischt ihnen die Industrie alles vor der Nase weg.

In Entwicklungsländer fehlen in der Regel verlässliche Daten über Fischbestände, ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Fischereimanagement und durchgreifende Kontrollen. Fischereinationen wie der Senegal riskieren, ihre einst reichen Fanggründe bald erschöpft zu sehen. Der lokalen Bevölkerung geht der Fisch aus und damit ihre wichtigste Proteinquelle.

Und die Fischzucht verspricht keine Besserung. 85 Prozent der Zuchtfische werden in Entwicklungsländern gewonnen, zunehmend für den Export in Industrieländer, wie z. B. Pangasius aus Vietnam.

Der Verein fair-fish hat mit kleinen artisanalen Fischern im Senegal ein Projekt entwickelt, welches ihnen für eine besonders rücksichtsvolle und qualitativ hochstehende Fischerei einen besseren Preis auf dem europäischen Markt verschaffen soll. Versuche mit verschiedenen Handelsketten scheiterten bisher an deren unflexiblen industriellen Haltung, die meilenweit von den Realitäten der meisten Fischer auf dieser Welt entfernt ist.

Zum Welttag des Fairen Handels ruft fair-fish die Branche auf, endlich den Kopf aus ihren gekühlten Räumen zu strecken und mit den Fischern und ihren Familien im Weltsüden au faire Weise zusammenzuarbeiten. Und an die Konsument/innen appelliert fair-fish, den Völkern im Süden nicht alles wegzuessen. Höchstens einmal im Monat Fisch, mehr gibt der Planet nicht her.

 

Der Verein fair-fish ist Mitglied von Swiss Fair Trade

Quellen:
Zahlen: FAO, State of World Fisheries and Aquaculture, 2010
Kriterien Fairer Handel mit Fisch
Untätigkeit des Handels
Menge des Fischkonsums

 

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