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Am 13. Juli 2011 will die EU-Kommission ihre Pläne zur Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik bekanntgeben. Wir hatten uns bereits früher kritisch mit dieser Reform auseinandergesetzt.

Scharf kritisiert auch der international bekannte Meeresbiologe Rainer Froese in der neusten Ausgabe von «Nature» die Fischereipolitik der EU: ökologisch katastrophal, wirtschaftlich unsinnig, aus demokratischer Sicht fragwürdig.

Am Kieler Forschungsinstitut für Meereswissenschaften forscht und publiziert Froese seit Jahren für eine Fischerei, welche auf die biologischen Zusammenhänge Rücksicht nimmt. Zusammen mit Juristen und Wirtschaftswissenschaftern hat er Pläne für ein Fischereimanagement des «Ozeans der Zukunft» entwickelt.

«Die Gemeinsame Fischereipolitik schadet letztendlich allen: Fischbestände stehen vor dem Zusammenbruch, Fischer haben Mühe, die wenigen verbleibenden Fische zu fangen, und Verbraucher zahlen für ihren Speisefisch doppelt, weil ohne hohe Subventionen aus Steuergeldern Fischerei nicht mehr rentabel wäre“, erläutert Froese.

Deutsche Fischereipolitik noch schlechter
Und die Politik Deutschland ist laut Froese kein Vorbild: «Kabeljau und Hering in der deutschen Bucht geht es beispielsweise schlechter als dem Kabeljau in der Barentssee oder dem Hering vor der norwegischen Küste. Und  Dorsch und Hering an der deutschen Ostseeküste geht es schlechter als dem Dorsch in der restlichen Ostsee und dem Hering in der Bothnischen See. Die Ursache liegt in dem weit überhöhten Fischereidruck auf die deutschen Bestände, den Deutschland Jahr für Jahr auf Drängen der Fischereilobby in Brüssel durchgesetzt hat.»

Mit dieser Kritik steht Froese im Gegensatz zu seinen Kollegen Christopher Zimmermann vom Rostocker Institut für Ostseefischerei und Christoph Stransky vom Hamburger Insitut für Seefischerei, die unlängst an einer Tagung der deutschen Fischbranche dem geneigten Publikum die Lage weit rosiger darstellten.

Schritte in die richtige Richtung
Froese begrüsst die laufende Reform der EU-Fischereipolitik, da sie auf eine Erholung der Bestände abziele und den Rückwurf unerwünschter Fische verbieten will. Das reiche aber nicht, meint Froese. Die EU sollte von Neuseeland, Australien und den USA lernen, wo es dank entschiedener Massnahmen gelungen sei, den Fischern dank Erholung der Bestände sogar höhere Erträge zu ermöglichen.

Ob die Reform, welche die  EU-Kommission am 13. Juli 2011 vorstellen wird, überhaupt kommt, ist eh noch ungewiss. Beschlossen nämlich wird sie von den Landwirtschaftsministern, und «die stehen unter Druck ihrer nationalen Fischereilobbys. Also es gibt da durchaus Widerstände, und wir werden sehen, ob die Kommission sich durchsetzen kann», meint Froese vorsichtig.

Zusammenfassung der Studie (deutsch)

Interview mit Rainer Froese

Hintergrund der Studie (Englisch)

Artikel «Don't eat babies!»

 

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