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Eine neue Studie zeigt, dass es Raubfischen schlecht bekommt, wenn man ihnen in der Zucht ihre gewohnte Nahrung wegnimmt: Fisch. Das hat weitreichende Konsequenzen für die rasant wachsende Aquakultur-Industrie, die für den europäischen und nordamerikanischen Markt vor allem Raubfische produziert. Ein Auslaufmodell, dem die EU unverdrossen Millionen von Steuerfranken hinterher wirft

Bei der Zucht und Mast von Lachsen werden Fischmehl und Fischöl im Futter eingesetzt, weil Lachse Raubfische sind und sich artgemäss von Fisch ernähren. Fischmehl und -öl stammen zum grössten Teil von Fischen, die im Meer extra hierfür gefangen werden. In der Lachszucht wird umgerechnet etwa viermal soviel Fisch verfüttert wie am Ende geerntet werden kann. Darum ist die Aquakultur von Raubfischen nicht nachhaltig: Sie ist keine Alternative zur Leerfischung, sondern bedroht die natürlichen Fischbestände noch zusätzlich. Daran ändern auch Fisch-Labels nichts.

Wegen der Kritik von Meeresschutzorganisationen, vor allem aber wegen der Verknappung von Fischmehl und dadurch steigenden Preisen sucht die Zuchtindustrie seit Jahren nach einem Ersatz für Fischmehl. Ein Problem dabei: Das hochgelobte Omega-3 ist nicht «einfach so» im Fisch, sondern reichert sich im Meer entlang der Nahrungskette an. In der Zucht muss Omega-3 künstlich nachgeliefert werden, bisher eben übers Fischmehl und -öl. Es könnte freilich auch aus den Mikroalgen gewonnen werden, die am Anfang der marinen Nahrungskette stehen und gezüchtet werden können.

In einer soeben publizierten Studie im Rahmen des EU-Forschungsprogramms «AquaMax» wurde Zuchtlachsen während zwölf Monaten ein Futter verabreicht, in welchem der übliche Fischmehlanteil zu 80% durch pflanzliche Proteine und das Fischöl zu 70% durch Pflanzenöl ersetzt worden. Mit unerfreulichem Resultat, auch für die Lachse selbst: Die so gefütterten Lachse lagern mehr Fett im Blut, in der Leber und an inneren Organen ab. Lachse sind von ihrer Art her zwar fettreich, aber in wildlebenden Lachse reichert sich das Fett an andern Körperstellen ab. Die Leber von Lachsen ist normalerweise mager.


Krankheit der Lachse zeigt überschrittene Grenze auf

Nicht mit Fisch ernährte Lachse neigen zu Fettleibigkeit mit ähnlichen Gesundheitsfolgen wie beim Menschen: Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Damit ist das Produkt der Fischzucht in Frage gestellt. Die Forscher wollen nun weiter untersuchen, bis zu welcher Grenze Fischmehl und Fischöl durch pflanzliche Produkte ersetzt werden können, ohne dass die Lachse dabei erkranken.

Klar ist auf jeden Fall: Das rapide Wachstum der Zucht von Raubfischen hat die Grenzen der Nachhaltigkeit längst überschritten. Die Fänge in den Meeren gehen zurück und damit auch die verfügbaren Mengen von Fischmehl und Fischöl – im Vergleich dazu geradeu grotesk ist das ungehinderte Wachstum der Fischzuchtindustrie um sieben bis neun Prozent pro Jahr.

Die Zucht und Mast von Lachsen, Forellen, Doraden, Wolfsbarschen, Heilbutten und und und ist ganz offensichtlich ein Auslaufmodell. Anstatt weiter Geld in die Erforschung einer etwas weniger fischlastigen Fütterung dieser Tiere zu stecken, täte die EU besser daran,
a) ihren Bürger/innen reinen Wein einzuschenken: Fisch ist nicht lebensnotwendig!
b) nur noch die Zucht und Mast von Fischarten zu fördern, welche rein pflanzlich ernährt werden können.

Der einfachste Hebel, mit dem Du schon heute dazu beitragen kannst, den Wahnsinn zu stoppen: Iss keine Fische mehr, vor allem keine aus Zucht.

Billo Heinzpeter Studer

 

Quellen:
Zitierte Studie: http://www.fishupdate.com/news/fullstory.php/aid/16400
Fischmehl: http://www.fair-fish.ch/wissen/zucht/fischfutter.html
Omega-3; Fisch nicht notwendig: http://www.fair-fish.ch/wissen/gesundheit
EU-Fischzuchtpolitik: http://www.fair-fish.ch/blog/archive/2010/07/29/eu-parlament-ohne-vision-fuer-eine-vertretbare-fischzucht.html

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