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Graph by J. Emmett Duffy in his SeaMonster blog entry

 

Ökologen warnen seit Jahrzehnten, dass die Welt mitten in einer Krise der Biodiversität, der Vielfalt des Lebens sei. Hunderte von Arten verschwinden jedes Jahr, wegen Angriffen auf die Umwelt durch Entwaldung, Überfischung, Vergiftung und – zunehmend – wegen des Klimawandels. Der Verlust an Biodiversität ist eine Hauptursache der Veränderung von Ökosystemen , wie eine Meta-Analyse von über tausend Biodiversitäts-Studien zeigt.

Vor 20 Jahren unterzeichneten 150 Staaten eine internationale Konvention zum Schutz der Biodiversität, aber der Erfolg blieb gering. Wissenschafter stellen heute fest, dass der Planet vor der sechsten Massenausrottung von Arten in 540 Millionen Jahren stehe – und vor der ersten menschgemachten.

 

Warum ist Verlust an Biodiversität so furchtbar?

Die Wissenschafter waren wohl nicht so gut darin, zu erklären, warum das so furchtbar sei, sagte der Ökologe Bradley Cardinale von der Universität Michigan in einem Interview zum Erscheinen eines Artikels von ihm und 17 Kollegen in «Nature» (Juni 2012): «Die meisten unserer Argumente gingen von der Idee aus, dass Biodiversität ein Wert an sich sei. Wir mögen sie, sie ist nett, der Papst sagt, wir sollten die Schöpfung bewahren, und vielleicht entdecken wir ja neue Medizinalpflanzen im tropischen Regenwald.»

Co-Autor J. Emmett Duffy, Meeresökologe am Meereswissenschaftsinstitut in Virginia versuchte gleichzeitig, im Blog SeaMonster zu zeigen, wie sich die dramatische Verarmung der Biodiversität grafisch eindrücklicher darstellen lässt. Ein sehr lesenswerter Beitrag.

Im «Nature»-Artikel entwickeln Cardinale, Duffy und Kolleg/innen ein Argument, das die Menschen direkter beeindrucken soll: «Wir sagen, dass die Biodiversität Dinge tut, die wirklich wichtig sind. Wenn wir sie verlieren, wird das unsere Nahrung und unser Trinkwasser beeinträchtigen.»

 

Leistung von Ökosystemen

Der Artikel ist das Resultat einer Meta-Anlayse, in welche die 18 Wissenschafter mehr als tausend Studien der letzten zwanzig Jahre einbezogen, die sich aus verschiedensten Blickwinkeln mit der Biodiversität befassten hatten. Sie prüften dieses Studien darauf hin, ob eine Veränderung der Biodiversität ein Ökosystem daran hindere, sinnvolle Dinge zu tun. Die Antwort heisst: ja.

Die Leistung der meisten vielfaltigen Ökosysteme ist etwa zur Hälfte auf eine einzige Super-Art (super species) zurückzuführen. Die andere Hälfte wird von einer beiten Vielfalt anderer Arten besorgt, welche verschiedene Nischen besetzen und unterschiedlich rasch wachsen. (Um vorschnellen soziobiologischen Kurzschlüssen der autoritären Art vorzubeugen, sei der zweite Satz wiederholt: Eine Hälfte der Ökosystemleistung würde ohne eine Vilefalt an unterschiedlichen Arten schlicht nicht erbracht; die Super-Art würde dann nicht nur in einer Einöde leben, sondern gar nicht.)

Die Super-Art-Regel ist eine von sechs Feststellung, in welchen die 18 Autoren übereinstimmen. Die übrigen fünf Regeln:

  1. Der Verlust an Biodiversität senkt die Produktion und das Recycling von Biomasse in einem Ökosystem.
  2. Die Zunahme an Biodiversität fördert die Stabilität eines Ökosystems.
  3. Die negativen Folgen des Verlust an Biodiversität betreffen beschleunigend jeden einzelnen biologischen Prozess innerhalb eines Ökosystems.
  4. Der Verlust an Biodiversität kann mehr Schaden anrichten, wenn er gleichzeitig mehrere trophische Stufen innerhalb der Nahrungspyramide erfasst.
  5. Die Schwere der Folgen eines Verlust an Biodiversität hängen davon ab, welche Funktionen die untergegangene Art innerhalb eines Ökosystems erfüllte.

 

Ökosysteme robust – aber Zukunft offen

Noch kann laut den Autoren die negativen Effekte der Biodiversitäts-Verluste nicht in Dollars ausdrücken, und noch weiss man nicht, wie rasch sich Öksysteme an einen grösseren Artenverlust neu anpassen können. Ökosysteme können sehr robust sein, meinte Cardinale, und verwies auf die Widerstandsfähigkeit der Zone um Chernobyl. «Aber bis jetzt wissen wir nicht, was die Norm ist. Die Biologie wird sich weiter entwickeln; aber wir wissen nicht, ob sie das in einer Weise tun wird, die gut für die Menschheit ist.»

 

 

Source: Article by Michael D. Lemonick

 

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