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Ein Wald des Riesenkelp. Diese Tangart kann unter idealen Bedingungen bis zu einem halben Meter pro Tag wachsen. (Foto: NOAA's National Ocean Service/ Wikimedia)
Ein Wald des Riesenkelp. Diese Tangart kann unter idealen Bedingungen bis zu einem halben Meter pro Tag wachsen. (Foto: NOAA's National Ocean Service/ Wikimedia)

Wie komplex das Nahrungsnetz im Meer geknüpft ist, zeigt das Wechselspiel zwischen Kelp und Seeigeln.

Kelp, auf Deutsch auch Seetang, ist eine Gruppe von grossen, langen Braunalgen mit grossem Potential für die Ernährung. Die Algen werden etwa in der japanischen Küche als Kombu schon lange verwendet. Es ist daher nicht allein ein naturschützerisches Anliegen, die in eigentlichen Wäldern wachsenden Kelpbestände zu bewahren, zum Beispiel den bis zu 60 Meter langen Riesentang, um den es im folgenden geht.

Im Jahr 2014 wurden die Kelpwälder an der kalifornischen Küste massiv reduziert. Ursache schien zunächst die massenhafte Vermehrung von Seeigeln zu sein. Forscher von kalifornischen Universitäten gingen der Sache auf den Grund. Während der folgenden Jahre beobachteten sie das Fressverhalten der Seeigel und stellten fest, dass es vom Zustand der Kelp- und der Seeigel-Bestände abhängt und zudem von der Präsenz von Seeigel-Räubern.

Veränderungen im kalifornischen Kelpwald hatten schon 2013 begonnen, mit einer Seestern-Krankheit, welche den Bestand des Sonnenblumen-Seesterns dezimierte und damit einen wichtigen Fressfeind der Seeigel, die sich in der Folge kräftig vermehrten. Im folgenden Jahr behinderte eine marine Hitzewelle das Kelpwachstum. Anstelle der Algenwälder waren nun die felsigen Riffe zu sehen, auf denen sie wachsen – und immer mehr Seeigel, die sich normalerweise in den Felsspalten vor Fressfeinden verstecken und sich dort von herabfallenden Kelppartikeln ernähren. Wegen des Mangels an dieser Abfallnahrung und unbehelligt von Räubern machten sich die Seeigel nun über die Pflanzen selber her.

Die Forscher fanden in der Folge heraus, dass ein Kelpwald auch wieder nachwachsen kann. Im Jahr 2018 stiessen sie auf ein bewaldetes Riff, das noch im Jahr zuvor komplett abgefressen war. Die Seeigel hatten das Riff verlassen und begnügten sich nun mit einer anderen Kelpart, die im seichten Wasser wächst. Noch ist offen, ob es gelingt, den vermehrten Seeigel-Bestand wieder zu reduzieren, zum Beispiel durch die Ansiedlung von Seeottern, die Seeigel fressen.

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